Slackline, eine Gefahr für die Bäume?

Slackline – was ist das?

“Slack” bedeutet soviel wie lasch oder locker; line ist die Leine oder Seil, wörtlich kann man Slackline am ehesten mit lockeres Seil oder lockere Leine beschreiben.

Die elastischen Bänder aus Polyestergewebe ähnlich einem Spanngurt, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und haben sich zu einem Mega Trendsport entwickelt.

Als Heinz Zack das “slacken” vom Yosemite Tal USA, wo die Freeclimber an Regentagen auf Tauen und Absperrketten balancierten, nach Europa geholt hat, hatte noch keine geahnt was für ein Hype diese neue Art der Fortbewegung nach sich ziehen würde. Seiltanz war gestern, heute geht man slacken. Slacken beschreibt das Balancieren auf einem gespannten dünnem Band.

Tausende Anhänger des verrückten Sports spannten Ihre Gurte an Bäume und vollziehen Ihre Tricks die zirkusreif anzusehen sind. Saltis, Backflips, Buttbounces, der Sport hat seine eigenen Spielformen entwickelt und teilweise auch seine eigene Sprache.

Mittlerweile ist der Sport erwachsen geworden, eine Vielzahl von Herstellern entwickeln mit Hochdruck neue Bänder mit den unterschiedlichsten Eigenschaften, um die jeweils eigenständigen Spielformen gerecht zu werden:

– Bänder mit geringer Dehnung zum “jumpen und bouncen” oder Bänder zum “longlinen” die sehr leicht und dünn sind, weil diese dann nicht so sehr durch die Eigendynamik schwingen.

Aber gerade diese beiden genannten Spielformen des slackens bringen auch enorme Gefahren für diesen Sport.

Um es vorweg zu nehmen: Es gibt eine große Lobby gegen den Sport – in vielen Städten wie z.B. Köln, Karlsruhe, Stuttgart und anderen Kommunen ist das slacken in Parks und öffentlichen Bereichen an Bäumen schon verboten.

Und das auch zurecht! Durch unerfahrene oder aber auch rücksichtslose Benutzer dieser Slacklines können – bedingt durch die hohe Spannung ( teilweise über 1000kg ) der Bänder beim Longlinen und Jumpen- ernste Schäden an den Bäumen entstehen.

Zum einen durch die Bewegung der Slackline wenn diese schwingt; die Rinde kann durch die auf und ab Bewegung der Slackline regelrecht abgeschert werden! Beim Longlinen, wo Slacklines bis zu 250m weit gespannt werden ( Weltrekord ), entstehen sehr hohe Vorspannkräfte, weil die Bänder elastisch sind und entsprechenden Durchhang haben.

Aber es gibt auch Lösungen für dieses Problem: der Baumschutz und Aufklärung.

Der Baumschutz kann alles sein, ein Teppichstück, Pappe, Filzmatten oder von diversen Herstellern eigens entworfene Baumschutzlösungen. Diese Lösungen sind auch sehr praktisch, denn sie erleichtern den Aufbau der Slackline.

Die Firma Slackliner.de hat mit als erster Anbieter jedem Slackline Set einen einfachen Baumschutz beigefügt und im Diskussions Forum wird das Thema Baumschutz-Umweltschutz sehr heftig und kontrovers diskutiert.

Wenn es einen einheitlichen Standard geben wird, wie der Baumschutz auszusehen hat und es genug Aufklärung betrieben wird, dann steht einem umweltverträglichem Ausüben der neuen Sportart nichts mehr im Wege.

Bei der Aufklärungsarbeit besteht noch viel Handlungsbedarf um die Kommunen und Städte davon zu überzeugen, dass dieser Sport auch umweltverträglich ausgeübt werden kann.

Nur wenn alle an einem Strang ziehen, jeder sich an selbstauferlegte Regeln hält, dann hat der Sport eine Zukunft, bevor er sich ins Aus manövriert.

Michael Weiß

www.slackliner.de

 

 

Be the first to write a comment.

Respond

You must be logged in to post a comment.