Slackline – der moderne Seiltanz

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Mittlerweile sind Sie zum alltäglichen Bild geworden in unseren Parks: die Slackline

Gerade im Sommer sieht man die “Seiltänzer” ebenso oft wie Frisbeespieler, Crossboccia, Federball oder andere Outdooraktivitäten.

Gerade dieses Slacklinen ist noch eine recht junge Sportart. Aus dem Klettersport erwachsen, wie sollte es anders sein kam das Phänomen Slackline 2005 in Deutschland an und wurde schnell zu einem Mega Trend. Zahlreiche Zeitungen und sogar das Tv berichteten darüber und tun dies immer noch.

 

Mitlerweile ist das Balancieren auf einem Gurtband aus Polyester oder Nylon eine richtige Sportart mit eigenen Spielformen, Disziplinen und auch Regeln geworden.

Was bedeutet Slacklinen?

Slackline bedeutet soviel wie schlaffe Leine, also ein Band welches zwischen zwei Fixpunkten gespannt wird um darauf zu laufen, balancieren und Tricks wie Sprünge und Saltis zu üben.

Letztere sind den Profis vorbehalten.

Aber auch Anfänger und Interessierte die mal ausprobieren sind schnell über die anfängliche Unsicherheit hinweg und erstaunt wie schnell man das gehen auf dem Slackline Band erlernt.

So können sich bei den ersten Versuchen auf dem hin und her wackelndem Band, welches sich total vom Drahtseiltanz unterscheidet , gar nicht vorstellen einmal mehr wie zwei Schritte zu gehen.

Slackline erfordert nämlich die ganze Konzentration, fast jeder Muskel wird bewegt und die motorischen Fähigkeiten werden sehr beansprucht und gefördert.

Schnell ist die erste Scheu und Hürde überwunden, Sie werden merken das es recht leicht ist auf dem Band zu gehen. Wenn Sie mit Partner üben, können Sie sich gegenseitig Hilfestellung geben – an der Hand gehen sozusagen.

Slacklinen eigent sich für jung und alt, es schult die motorischen Fähigkeiten und Konzentration. Der ganze Körper arbeitet beim slacken, die Schulter, der Rücken und Rumpfmuskulatur wird trainiert. So wird mitlerweile das slacken auch in der Physiotherapie erfolgreich eingesetzt.


slackline als lowline gespannt
Slackline als lowline

Heuberg Sigma


1. Spielformen und Arten des Slacklinen

Aus dem einfachen gehen und balancieren haben sich schnell neue Spielformen entwickelt, diese vielen Slackline Arten erfordern jeweils andere Anforderungen an den Slackliner und auch an das Material:

Urban slacklinig

Beim Urbanlining, also dem Slacklinen im stätdischem Umfeld wie Parks, Straßen oder Gebäuden werden viele Spielformen vereint. Hier kommen meist breite Slacklines zum Einsatz, da diese mehr Sicherheit im weitesten Sinne versprechen.

Trick und Lowlines

Tricklines sind kurze sehr straff gespannte Slacklines auf den meist gesprungen wird. Die Tricks sind sehr Akrobatisch und sehen für den ungeübten unglaublich Halsbrecherisch, gar unmöglich aus.

Hier kommen 50mm Slacklines zum Einsatz.

Lowlines sind niedrig und relativ locker gespannte Slacklines. Ideal für Anfänger und die ersten Schritte auf der Slackline, da sich diese Spielform in niedriger Höhe – meist bis Hüfthöhe – abspielt.

Highlines

Beim Highlinen – der ” Königsdisziplin ” des slacken, wird die Slackline in höhen über der Absprunghöhe gespannt. Das bedeutet das eine zusätzliche Sicherung für den highliner notwendig ist. Auch muss das Material, in der Regel 25mm breite Bänder, den Anforderungen gewachsen sein und auch muss eine zusätzliche redundante Sicherung angebracht werden um den Akteur bei einem Materialversagen sicher zu halten.

Highlines werden entweder Urban gespannt, also zwischen Gebäuden wie Brücken oder Häuser oder aber in freier Natur; in den Bergen, zwischen Felsen oder hohen Bäumen über Schluchten.

Longline

Beim Longlinen geht es darum eine möglichst lange Distanz auf einem Band zu geben. Diese Art von Slackline erfordern neben dem Higlinen eine sehr große Konzentration und hohe Fitness, da die Belastungen über lange Zeit aufrecht erhalten werden. Longlines werden Slacklines genannt die länger als 35m sind. Die längste je gelaufene Longline ist über 600m.

—> lesen Sie hier wie unser Weltrekord im Oktober 2014 gelaufen ist <—

Hier kommen nur Hightech Bänder zum Einsatz, die mit sehr hohen Spannungen aufgebaut werden.

Longlines und Highlines sind nur etwas für Profis mit großer Erfahrung und entsprechendem Material.

 

2. Baumschutz und Naturschutz

Da Slackline draußen in der Natur und dann noch oft in öffentlichen Parks ausgeführt wird ist es unerlässlich sich nicht wie ” die Axt im Walde ” zu verhalten.

In vielen Städten und Kommunen ist das Slacken an öffentlichen Bäumen sogar schon verboten und einige Städte wie Köln haben extra Parks für Slackliner errichtet.

Daher ist es unerlässlich einen wirkungsvollen Baumschutz zu verwenden, Müll wieder mitnehmen, keinen Lärm verbreiten und sich rücksichtsvoll gegenüber Passanten zu verhalten.

Die meißten Slackline Sets haben schon einen Baumschutz enthalten.

3. Erste Schritte auf der Leine

Als erstes: Jeder kann Slacken lernen! Wie eingangs erwähnt, kann man sich nach den ersten Versuchen nicht vorstellen das das jemals geht. Aber mit unseren Tipps können Sie die erste Unsicherheit schnell ablegen und wenn der Knoten einmal geplatzt ist geht es recht schnell weiter.

Das erste Mal auf die Leine ( nicht zu lang und nicht zu fest gespannt )

Für den Anfang empfehlen wir die Slackline nicht länger wie 10m zu spannen, das hat den Vorteil das man in etwas auf Kniehöhe aufsteigen kann. Am besten ist es wenn Sie zu zweit online gehen und sich Hilfestellungen geben, wie ” Händchenhalten ” so das Sie lernen wie sich die Slackline beim lösen des Fußes verhält.

Wichtig ist auch das das Band in der Mitte nicht auf den Boden gelangt wenn Sie drauf stehen. Wenn die Line zu hart gespannt ist werden Sie merken, das die Frequenz der Schwingungen steigt und sich anfühlt man balanciert wie auf einem wackligem Gartenzaun.

erste Schritte auf der Slackline

Aufstehen und der erste Schritt

Stellen Sie sich ein paar Meter hinter den Fixpunkt blicken zum fernen Fixpunkt. Stellen Sie das Bein welches neben der Line ist auf die Line. Drücken Sie sich nun mit dem Bein nach oben ( wie bei einer Kniebeuge ) und stoßen sich mit dem Fuß am Boden ab. Versuchen Sie sofort den Fuß hinter den Fuß zubringen der schon auf der Line war.

Die Knie sind leicht gebeugt und versuchen Se eine aufrechte Körperhaltung, bringen Sie die Hände hoch, das erleichtert das Ausgleichen der Schwingungen.

Gucken Sie nach vorn zum zweitem Fixpunkt, denn wenn Sie nach unten auf die Füße schauen bekommen Sie eine leichte Schieflage nach vorn. Der Körperschwerpunkt sollte immer in Höhe des vorderen Fußes sein ( etwa 70% des Gewichts ). So können Sie den hinteren Fuß einfacher auflösen und zum nächsten Schritt übergehen.

Die nächsten Schritte

Am besten und einfachsten ist es wenn Sie sich Hilfestellung geben und Händchenhalten. Folgende Ratschläge sollten Sie beherzigen:

  • Gucken Sie immer nach vorn, nach unten sehen lässt Ihr Körper in eine leichte Schieflage gelangen
  • Knie immer leicht gebeugt, Hände hoch, und Hüfte locker in der Mitte des vorderen Fußes
  • Keine Hektik beim lösen des hinteren Fußes, fallen Sie nicht in den Schritt sondern führen den Fuß langsam und dicht vorbei und fühlen die Line.
  • Machen Sie keine zu großen Schritte, am besten ist es die Füße im Gänsemarsch vor zubewegen.